27.1.14

Das Jahr der Pflanzen

Pflanzen sind  … naja, die sind einfach da, oder? Sie wachsen vor sich hin, rühren sich kaum vom  Fleck, schreien nicht, fordern wenig und … sind halt. Grün, auch noch, meistens. Ok, auch mit Blüten, Wurzeln, Blättern, Härchen, Sprenkeln, durchscheinend, kratzig, wohlschmeckend, millimeterklein und meterhoch, tödlich, insektenbefreundet, mondversonnen, salzig, lieblich, gelgefüllt, unter Wasser, in Wüsten, im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.

Nun gut, sie sind universell, machen unsere Welt aus, sorgen für uns: Mit Nahrung, Brennstoffen, Baumaterial,  unserer Atemluft, Korrektiven für das Klima, sie schmecken oft himmlisch, oft abscheulich, heilen und benebeln uns, färben, gären, fermentieren, wir kleiden uns in sie und schreiben auf ihnen, kurz und gut: Leben ohne Pflanzen ist undenkbar!

Weiß - eine Wohltat für die Augen!

Wo es so herrlich verschneit ist, muss die Farbe Weiß besprochen werden. Damit haben die Farbtag-Jahre immer begonnen, wie ein Bild oder eine Zeichnung: mit reinem Weiß. Weiß ist eine wichtige Grundlage, als Papier oder als selbst gefertigter Malgrund, als der leere Raum, der auf Eingebung wartet (während man dabei mehr oder weniger entspannt ist), das Nichts, das es erst möglich macht, dass etwas entstehen kann.

Bei mir haben die weißen Farbtage einen tiefen Frieden und eine Aussöhnung mit dem Winter gebracht. Die leeren weißen Flächen von schneebedeckten Feldern, die weiß-blaue kahle Kälte, beides hat einen erholsamen und regenerierenden Effekt auf tiefste Schichten der Seele (wenigstens bis Ende Februar, danach kehrt sich der Effekt wieder um). Der warme Jänner hat förmlich alles für die Jahreszeit zu wurlert und turbulent gemacht, die Bienen sind verwirrt herumgesummt, die Blumenzwiebeln haben ihre Spitzen ausgefahren, die Brennesseln sind verschlafen vor sich hingewachsen.

Jetzt: reset, alles auf Null und Winterschlaf!