.... vor Kommentaren wie diesem: (Zitat)
"Künstlerische Sommerkurse stellt man sich als Selbstfindungsseminar mit hohem Anteil an Hausfrauen mittleren Alters vor. Die Salzburger Sommerakademie, 1953 von Oskar Kokoschka und dem Kunsthändler Friedrich Welz gegründet, entspricht diesem Klischee keineswegs. ... " (Profil 33/ 2013, S. 87, Ni. S.)
Gott sei Dank, möchte man im Sinne der Autorin (ja, so etwas entspringt mitnichten der hyperintellektuellen Schreibfeder eines weltfern-elitären Bobo-Jüngelchens) also, Gott sei Dank! möchte man rufen! Hinweg mit den kunstunkundigen, schlaffen und peinlichen Mittvierz- und noch schlimmer! -fünfzigerinnen, heim an den Herd und husch mit dem Besen unter die Sofas! (Malen, tsss ... sonst noch was!)
Meine unumgängliche Replik als liebevolle Bewunderin aller kunstaffinen Hausfrauen in meinen Kursen sowie als Selbst-Hausfrau an das Profil liest sich natürlich geschliffener. Und zwar so:
"Da
schau her. Jetzt hab ich gar nicht gewusst, dass es immer noch lustig ist,
Hausfrauen und das mittlere Alter zu schmähen. (Ist Frau Hammerl auf Urlaub?)
Jedenfalls.
Als Organisatorin und Leiterin von (unter anderem) „künstlerischen
Sommerkursen mit einem hohen Anteil an sich selbst findenden Hausfrauen
mittleren Alters“ darf ich die Autorin (und das macht es irgendwie noch
schlimmer!) bitten, sich erstens mit mehr oder weniger Rührung an die
unentgeltliche Leistung dieser Hausfrauen in ihrem Kindes- und Jugendalter zu
erinnern. Bzw. kurz daran zu denken, ob sie im Alter lieber von einer nahe
stehenden Hausfrau (oder bis dahin vielleicht auch Hausmann) oder einer stets
wechselnden Schar von Pflegerinnen aus dem östlichen Ausland versorgt
werden will.*
Zweitens
sei der leicht ironischen Abwertung der genannten Hausfrauen im Angesicht
echter Kunst zwar unpopulär, unkunsthistorisch und uncool, aber doch mit
Inbrunst begegnet: Das Handwerk der Kunst mag im hausfraulichen Ambiente
vielleicht Blüten treiben, die die Kunstkennerin mit Arroganz zu übersehen
geneigt ist. Dennoch kann es wahre Kunst sein, ein Haus/ eine Wohnung/ einen
Garten zu warten und zu betreuen, täglich gesundes und schmackhaftes Essen
zu zubereiten (siehe Frau van Melle kürzlich auf Ö1) und neben all dem noch
die Zeit zu finden, das Handwerk des Malens zu erlernen und aus zu üben.
Gar nicht zu reden von Kinder- oder Altenbetreuung oder einem zusätzlichen
Teil- oder Vollzeitjob. Die Hausfrauen in meinen Kursen – Seite an Seite
übrigens mit Managerinnen, Baumeistern, Ärztinnen, Pensionistinnen,
Therapeutinnen, IT-Technikern, Unternehmerinnen, Anwältinnen, Studentinnen usw.
- haben in diesen Disziplinen jedenfalls meine uneingeschränkte Bewunderung."
Isabella
Scherabon, Kreativstudio Vogelweidplatz, 1150 Wien
* Die natürlich auch meist hervorragende Arbeit leisten - herrjeh, man muss so aufpassen, will man brav und korrekt sein ;)
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Arrgh! Arghh! Ist das das Bild einer Hausfrau??? Rettet euch, oh ihr Kunstverständigen! :)
Bild von Angelika Gardowsky, Erdpigmente mit Acrylbindemittel auf Leinwand,
entstanden im Sommerkurs des Kreativstudios in Raach am Hochgebirge, 2013. |